The Current Work
Kunst hat die Macht, Unsterblichkeit zu verleihen. Auf alle Fälle vereint sie Emotionen und manchmal, wenn Worte ganz versagen, dann sprechen Bilder eine viel deutlichere Sprache als Menschen dies vermögen. Der türkischstämmige Okan Sayan (*11.12.79) wuchs mitten im Münchener Stadtteil Neuperlach zwischen sehr unterschiedlichen Kulturen und Gesellschaftsschichten auf. In seiner Muttersprache bedeutet der Name Okan so viel wie: „Die Schönheit“. Nichts weiter als ein Name? Schöne Dinge zogen Okan Sayan schon immer an; sehr früh entdeckte Okan seine Leidenschaft für die Malerei. Bereits im Alter von acht Jahren begann er mit dem Airbrush zu arbeiten. Statt Abenteuerromane zu lesen, studierte er Bildbände über Kunst; später besuchte er diverse Ausstellungen zeitgenössischer Künstler in Paris, London und New York. In seinen Werken werden Brücken geschlagen – zwischen Kulturen, sozialen Schichten, negativen und positiven Emotionen. Okan provoziert und polarisiert und bedient sich dabei vor allem Persönlichkeiten und Symbolen, die in seinen Augen Gegensätze vereinen. Armut trifft auf Reichtum, Zusammenhalt auf Ausgrenzung; emotionale Blindheit wird durch Farben und deren Klang kompensiert, geliebte oder heiß ersehnte Machtinstrumente wie beispielsweise Geldscheine werden zu Symbolen der Unterdrückung stilisiert.
Maßgeblich für Sayans Kunst ist aber auch der Alltag in der Gastronomie; in Bars, Cafés und Clubs. Fremde oder bekannte Menschen in der Menge, architektonische Formen, Food and Drinks – eine schier unendliche Vielfalt an Inspirationen und Zutaten, die sich wie eine Kopfnote von Zigarrenrauch, Whiskey und Loungemusic in einigen seiner Werke widerspiegeln. Nicht nur Kunstwerke für zu Hause, sondern auch Auftragsarbeiten für Unternehmen wie Renault, der BILD Zeitung, Colostrum oder Global Bridge aus der Hand von Sayan zieren schon diverse Büros und Ausstellungsflächen in München und Umgebung. Selbst Textilien für das Modelabel „Bruce la Cruz“ wurden schon von Okan Sayan veredelt und als exklusive Einzelstücke verkauft. Schließlich sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Für einen Künstler wie Okan Sayan schon gar nicht. Sie mögen zwar existieren, betrachtet man die Sache aber etwas genauer, dann sind die meisten davon nur in unseren eigenen Köpfen wirklich real. Und genauso sterblich. Im Gegensatz zur Kunst.